Asana
„Downward Dog“ (wie wir auf Englisch sagen) oder Herabschauender Hund ist eigentlich eine Ruheposition. Die Hüften zeigen zum Himmel, das Gewicht und drückt in den Boden und nach hinten zu den Füssen. Wenn die Kniesehnen zu eng sind, mache dich keine Sorgen, die Beine zu strecken oder die Fersen auf den Boden zu drücken. Es geht mehr darum, dein Herz zu deinen Zehen zu ziehen. Natürlich haben wir hier die Möglichkeit, unsere Zehen zu bestaunen und zu ehren.
Ich mochte Yoga nicht, als ich anfing zu praktizieren. Meine allerersten Yogastunden hatte ich mit 16 Jahren in einem Fitnessstudio. Als ich zu Downward Dog kam, schmerzte mein Steissbein sehr und ich verstand es nicht. Es dauerte vielleicht ein halbes Jahr oder länger, bis es bequem war (ich bekam keine Anweisungen vom Lehrer). Später, als ich regelmässig Yoga praktizierte, genoss ich Downward Dog – ich sehnte mich nach Downward Dog. Beim Sonnengruss und der Pause zwischen Vinyasa Flow ruhe ich mich aus und erhole mich – in Downward Dog.
Das Tier: der Hund
Es gibt nur wenige Aktivitäten im Alltag, die Körper, Geist und Seele wirklich zum Schmelzen bringen. Und diese Aktivitäten, die dies tun, sind wahrscheinlich einzigartig für das Individuum. Eine Aktivität, die diese Art von Ganzheit schafft, ist der ultimative Ausdruck von Yoga (da Yoga „eingelben“ oder „vereinigen“ bedeutet). Wir versuchen, die Ganzheit wieder zu spüren, denn der Alltag trennt uns. Bei der Arbeit sind wir oft nur im Kopf. Bei unseren Hobbys sind wir nur in unserem Körper. Wenn wir schlafen, sind wir nur in unserem Geist.
Herabschauender Hund ist anstrengend genug, um uns in unserem physischen Körper achtsam zu machen. Aber die Ruhe und der Atem bringen uns in eine Art Meditation. Herabschauender Hund ist eine dieser ultimativen yogischen Aktivitäten, die unser Wesen vereint.
Obwohl mir das erst vor kurzem klar wurde, ist Tanzen für mich eine dieser ultimativen Yoga-Aktivitäten. Beim Tanzen hat man eine sehr körperliche Verbindung zum Boden und zur Erde. Die Energie wird nach unten geschickt, um das Bein zu balancieren, zu drehen oder zu werfen. Es ist extrem erdend – egal, ob man mit Trommelschlägen um ein Feuer tanzt oder mit Spitzenschuhen über den Boden wirbelt.
Und doch – der emotionale und spirituelle Ausdruck und die Interpretation der Musik oder Stimmung hebt mich in mein höheres Selbst, in eine Seins- und Handlungsweise, die die weltliche menschliche Erfahrung übertrifft. Es ist der elektrische Kanal zwischen der Erde und dem Kosmos, und der Körper ist dieser Kanal.
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Dieser Blogbeitrag ist Teil einer Beitragsserie mit dem Titel: April ist für Anima. Für jeden Tag im April wird eine Karte sowohl persönlich als auch praktisch reflektiert.
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